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Hospiz leistet eine Form der Friedensarbeit
Von Lydia Schäfer
Friedrichshafen – Vor 25 Jahren wurde die Hospizbewegung in Friedrichshafen gegründet. Menschen auf ihrem letzten Lebensweg begleiten und das sowohl zuhause als auch in der stationären Einrichtung im Franziskus Zentrum sowie Unterstützung der Angehörigen sowie Trauerbegleitung zählen zu den Aufgaben der Hospizbewegung. Im Jubiläumsjahr hat die Bewegung durch zahlreiche Veranstaltungen auf ihre Arbeit aufmerksam gemacht. Am Freitagabend endete die Veranstaltungsreihe mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem Festabend.
Die Häfler Hospizbewegung zählt zusammen mit dem Hospizverein in Lindau zu den ältesten Gruppen im Bodenseeraum. „Heute gibt es neuen Gruppen im Bodenseekreis und 260 in Baden Württemberg“, begrüßt Brigitte Tauscher-Bährle, erste Vorsitzende der Hospizbewegung die zahlreichen Gäste im Haus der kirchlichen Dienste. 40 Frauen und Männer würden zurzeit den ehrenamtlichen Dienst versehen. „Sie verbringen ihre Freizeit mit Kranken und ihren Angehörigen. Weitere 16 haben bereits den Einführungskurs absolviert“, berichtet sie. Im Hospiz gelte das Prinzip der Gastfreundschaft, „es ist eine Form der Friedensarbeit“. Bürgermeister Andreas Köster richtete neben seinem Grußwort noch einige persönliche Worte an die Anwesenden. „Ich war lange Sozialdezernent und habe bei meinem Besuchen im Hospiz das Buch durchgeblättert, das dort ausliegt“. Dadurch sei ihm bewusst geworden, dass – insbesondre Männer – oft bereuen, dass sie nicht genügend Zeit mit ihren Familien oder Freunden verbracht hätten. Er appellierte an die Zuhörer, im Leben das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren und „ich danke den Mitarbeitern für ihr Ehrenamt und ihr Herz“.
Auch Berthold Broll vom Vorstand der Liebenau, und Otto Saur, Gründungsmitglied und stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender der Christlichen Hospizstiftung, erinnerten an die Wichtigkeit der Hospizarbeit. Das Hospiz sei sowohl Freund, als auch Familie für Betroffene und Angehörige. „Das Hospiz schenkt Geborgenheit, Zeit und begleitende Hilfen und ist unverzichtbar in einer Welt. Die die Gefahr des Wertverlustes in sich birgt“, sagt Otto Saur. Vom Landratsamt sprach Dorothea Horn ein Grußwort. Sie erinnerte insbesondere an die gewachsenen Aufgaben im Laufe der Zeit. Zur stationären Einrichtung sind der ambulante Dienst und das Trauercafe, das Angehörige nach dem Verlust eines Menschen begleite, hinzugekommen. „Ich bin froh, dass sie den Namen Hospizbewegung und nicht Hospizverein gewählt haben. Obwohl es ein Verein ist, sagt die Namensgebung deutlich, dass das Hospiz aus einer Bewegung entstanden, bereits viel bewegt haben und künftig vieles weiter bewegen“.
Bilder: von Privat