Im vergangenen Jahr hat sich der Vorstand viele Gedanken gemacht, wie sich die Anliegen und Aufgaben der Hospizbewegung in einem Logo wiederspiegeln könnten. Das fertige Bild können Sie auf drei Ebenen hin betrachten und nach Deutungen abfragen.
Zu sehen sind zwei verschieden blaue Wellenlinien, darüber ein gelb-orangefarbener, nicht ganz geschlossener Kreis. Die Wellen erinnern daran, wo wir räumlich zu finden sind – in Friedrichshafen am Bodensee. Der Kreis lässt an die Sonne denken, an den Sonnenuntergang?
Symbolisch betrachtet erinnern uns die Wellen an das Auf und Ab des Lebens in Gesundheit und Krankheit und der nicht geschlossene Kreis an Dinge, die „noch nicht rund“ sind, die auf Vollendung warten. Auf das Hospiz bezogen, stellt die Wellenform aber auch Geborgenheit vor, die wir an diesem Ort in körperlicher und seelischer Hinsicht anbieten möchten, so gut wir es vermögen. Hospizgäste haben die Möglichkeit, ihr Leben abzurunden oder mit dem Offenen, Unvollendeten zu sterben. Ein Sonnenuntergang am Bodensee gehört ja doch zu den berührendsten Erlebnissen; er erzählt unserem Herzen von der Unendlichkeit des Seins, ist somit auch ein Symbol von Tod und Auferstehung.
Von unserer christlichen Hoffnung erzählen ebenfalls beide Teile: die Wellen, die das Wasser symbolisieren und der Kreis, der für die Sonne, für das Licht steht. Beide, Licht und Wasser sind grundlegend für das Leben auf unserer Erde und von daher untrennbar mit dem Schöpfer verbunden, der uns Gott und Vater ist, von dem wir kommen und zu dem wir im Sterben wieder heimgehen.
Einige haben uns gefragt, wo denn das Kreuz geblieben ist, das Zeichen in Krankheit und Not und gleichzeitig das Zeichen unserer Erlösung durch Jesus Christus. Die Antwort mag nicht jedem gefallen: wir haben uns für die neue Gestaltung ohne das Kreuz entschieden, weil wir nach außen, in unsere Stadt hinein und allen Kranken zeigen möchten, dass es nicht von der Konfession oder Religion abhängt, wer bei uns gepflegt und betreut wird. Jeder Mensch ist uns gleich willkommen, jeder Mensch darf seinen religiösen Gewohnheiten folgend bei uns leben und sterben. Und Sie dürfen versichert sein, dass haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende sich der Nächstenliebe verpflichtet fühlen, ja, dass sie für Kranke und Angehörige die Engel (=Boten) Gottes mit zwei Händen und einem großen Herzen sind.